Donnerstag, 20. September 2018

Inspektor, LSI, Maxim - Typenbeschreibung nach Gulenko

1.Die Strukturlogik als Basisfunktion

Der Inspektor erforscht bis ins Einzelne die Sache, mit der er sich beschäftigt. Er sammelt hartnäckig und beharrlich alle Informationen, um die Situation völlig zu beherrschen. Ein Büchersammler bzw. Bücherfreund, interessiert sich besonders für Nachschlagewerke. Ein Anhänger der strengen Ordnung und des geregelten Systems. Alles, was zu seinem System nicht passt, lehnt er als unlogisch ab. Wenn er sich für eine Sache interessiert, muss er sich diesbezüglich immer auf dem Laufenden halten und die Sache kontrollieren. Ausgeglichen und sorgfältig, dasselbe verlangt er auch von den Anderen. Respektiert Subordination. Beachtet keine persönlichen Sympathien, wenn es sich um die Sache handelt. Legt Gegenstände an den dafür streng bestimmten Plätzen ab. Er kann nicht dulden, wenn jemand seine Sachen ohne Erlaubnis wegnimmt oder woanders hinlegt.

2. Die Willensensorik als Kreativitätsfunktion

Ein nüchterner Realist: stellt sich nur Ziele, die seinen Kräften angemessen sind. Deshalb erreicht er sie auch in den meisten Fällen, wenn auch nicht sofort. Wenn die Erklärungen und Mahnungen nicht mehr helfen, kann er auch Zwang und andere gewaltsame Methoden der Verwaltung einsetzen. Er kann die Oberhand über seinen Gegner gewinnen, indem er ihn in die Enge treibt. Ein Stoiker, der sich beherrschen kann. Erträgt alles Unglück und Missgeschick. Zwingt sich, das zu tun, was zwar nicht interessant, aber notwendig ist. Hilft dem, der schwach und wehrlos ist. Betreut Alte und Kranke. Manchmal ist er ein unbemerkter Einzelkämpfer für Gerechtigkeit.

3. Die Beziehungsethik als Rollenfunktion

In der Öffentlichkeit verhält sich höflich und korrekt. Er kann sich zwingen, lustig und gesellig zu sein. Knüpft leicht neue Kontakte situativen Charakters, nicht auf Dauer. Sein Benehmen ist Vertrauen erweckend. Er hört geduldig den Menschen zu, die sich an ihn wenden. Spricht ihnen sein Mitleid aus, demonstriert seine Zuneigung. Auch wenn er auf eine geringere Distanz eingeht, lehnt er die Familiarität ab. Zu Hause gegenüber seinen Verwandten hält er sich streng. Er mag gerne erziehen, Moral lesen. Meistens ist er in seinen Anhänglichkeiten zuverlässig, es gibt aber Fälle, wenn er zu gleicher Zeit zwischen zwei Objekten von Sympathie qualvoll zerrissen wird.

4. Die Möglichkeitsintuition als Verletzbarkeitsfunktion

Der Inspektor hängt sehr an seiner Weltanschauung. Lässt sich auf Zugeständnisse und Kompromisse nicht ein. Er wählt sich Freunde nach dem Prinzip der ideologischen Übereinstimmung. Urteilt über menschliche Fähigkeiten „von sich selbst“: Wenn ich es kann, warum sollen es die Anderen dann nicht können? Die Intuition wird bei ihm durch seine persönliche Einstellung ersetzt. Er kann sich sowohl auf einen aufrichtigen Menschen, als auch auf einen Lügner, Klatschmaul, Pseudoanhänger verlassen. Schätzt intellektuelle, kreativ begabte Menschen. Er kann ihnen sogar Egoismus und Unsittlichkeit vergeben.

5. Die Emotionsethik als Suggestiv-Funktion

Gewöhnlich ist er düsterer Laune. Sammelt in sich negative Emotionen, von Zeit zu Zeit gießt sie auf jemanden aus und fühlt sich dann erleichtert. Für guten physischen Zustand bedarf er eines häufigen Wechsels des emotionellen Hintergrunds. Kann den gerichteten Druck durch negative Emotionen – Weinen, Launen, Beschuldigungen – schlecht leiden. Für ihn ist es leichter, nachzugeben, als sie zu ignorieren. Innerlich ist er ziemlich empfindlich und leicht gekränkt, jedoch zeigt er es nicht und hält es für seine Schwäche.

6. Die Zeitintuition als Aktivierungsfunktion

Der Inspektor kann die unpünktlichen Menschen schlecht leiden, die nicht alles zur rechten Zeit tun. Er hat einen geregelten Tagesablauf. Mag gar nicht unbegründete Verschiebungen und Planverhinderungen. Fürchtet sich vor dem Schicksal und der Unvorhersehbarkeit. Zwar lehnt er die Mystik ab, horcht dennoch vorsichtig auf Prophezeiungen, Wahrsagen, Träume. Eine unerwartete aber wichtige Aufgabe, die kurzfristig zu bewältigen ist, kann ihn schön anspornen und mobilisieren.

7. Die Handlungslogik als Kontrollfunktion

Sehr sparsam bei der Arbeit und dem Einkaufen. Strebt danach, auch kleinere Geldsummen zu sparen. Ausgediente Dinge bewahrt er vorsichtshalber auf. Strebt danach, einem überflüssigen Arbeitsaufwand zu entgehen. Steht für Mechanisierung und Automatisierung der Arbeit. Kontrolliert eher Einkünfte als Ausgaben. Achtet auf die Handlungen anderer Menschen. Wenn sie unlogisch, nicht zweckmäßig sind, fasst er schon Argwohn.

8. Die Empfindungssensorik als Standardfunktion

Achtet aufmerksam auf sein Äußeres. Seine Kleidung ist immer sauber. Er ist ordentlich im Alltag und an seinem Arbeitsplatz. Kann mit den Händen arbeiten: reparieren, etwas für Haushalt basteln. Erfüllt gut feine manuelle Operationen, besonders wenn sie mit Design bzw. Formgestaltung verbunden sind. Mag einfaches, aber gesundes Essen. Zeichnet sich durch die Stabilität des Geschmacks und der Gewohnheiten aus.


© Autor: Viktor Gulenko
© Übersetzung: Nadiya Medvedovska

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