Donnerstag, 20. September 2018

Marschall, SLE, Schukow - Typenbeschreibung nach Gulenko

1. Die Willensensorik als Basisfunktion
Der Marschall ist ein entschlossener Mensch, er kann gewaltsam handeln, wenn die Situation das erfordert. Stellt sich auf den Sieg um jeden Preis ein. Je mehr Hindernisse er auf dem Weg trifft, desto entschiedener wird er und greift aktiver an. Er ist seiner Sache gewiss, Zweifeln und Schwanken sind ihm fremd. Seine Einschätzungen sind kategorisch. Er behält das letzte Wort. Stellt ein Ultimatum: da ihr mich gewählt habt, ordnet euch nun unter. Kann die schwächste Stelle beim Gegner finden. Wenn der gerade Angriff keinen Erfolg bringt, beginnt er ein Umgehungsmanöver von der Seite oder hinterrücks. Wirkt nicht selten durch dritte Personen.

2. Die Strukturlogik als Kreativitätsfunktion

Berechnet gut verschiedene Handlungspläne im Kopf und wählt daraus den logischsten für die aktuelle Situation. Löst Denkaufgaben. Versteht, die Menschen um sich für ein konkretes Ziel zu gruppieren. Weist jedem präzise Stellung in seinem Team zu. Koordiniert sicher die gemeinsamen Handlungen. Kontrolliert nur Knotenpunkte, dringt in Details nicht ein. Ihn interessiert nicht der Prozess, sondern das Ergebnis. Bemüht sich darum, alles einfach und verständlich zu erklären, die anschaulichen Beispiele anführend. Erfasst gut die Logik der Handlungen anderer Menschen, deshalb kann nur derjenige gegen ihn gewinnen, wer sie ständig ändert. Die besonderen, unlogischen Situationen machen ihn verwirrt.

3. Die Möglichkeitsintuition als Rollenfunktion

Ab und zu wird der Marschall nachdenklich. Er kapselt sich ab, macht sich Gedanken über Zukunftsaussichten und die sich neu eröffnenden Möglichkeiten. Indem er sich zwingt, erreicht er das, was den Anderen praktisch unmöglich scheint. Antwortet kühn auf Herausforderung, wenn seine Fähigkeiten angezweifelt werden. Meint von sich selber, außerordentlich klug zu sein. Erfasst die Situation im Ganzen. Stellt sich flexibel um, wenn das Unternehmen in eine aussichtslose Lage gerät. Demonstriert in der Öffentlichkeit gerne sein Wissen und Gelehrsamkeit. Mag in der Rolle eines Gönners oder Mäzens auftreten.

4. Die Beziehungsethik als Verletzbarkeitsfunktion

Dem Marschall fällt schwer die Einrichtung der persönlichen Beziehungen zu Menschen in der informellen Situation. Er ist unduldsam und unnachgiebig, neigt zum Diktat in den Beziehungen. Glaubt nicht, dass es reine, platonische Beziehungen gibt. Verkündet häufig, dass er „für Gerechtigkeit“ steht — für gleiches Verhältnis zu allen. Trotzdem hat er seine Günstlinge oder Verfolgten. Verhält sich nur zu dem gut, wer seine Freunde respektiert und gegen seine Feinde auftritt. Errichtet für sich selber ein System der ethischen Werte, das mit dem allgemeingültigen häufig nicht übereinstimmt. Erträgt es nicht, wenn von ihm persönliche Verpflichtungen gefordert werden. Die Menschen, denen er zugetan ist,  lässt er lange von sich nicht gehen. Strebt danach, sie auf jede Weise von sich abhängig zu machen, „zu zähmen“.

5. Die Zeitintuition als Suggestiv-Funktion

Empfindet gut Beruhigungsworte, positive Prognosen, Glauben an die Zukunft. Pessimismus und Aberglauben ärgern ihn. Ihn beruhigt und lässt entspannen ein leichter, problemloser Kommunikationsstil, eine optimistische Weltanschauung. Für jedes Unternehmen bestimmt er den Zeitraum, nach dessen Ablauf er einen endgültigen Beschluss fasst: ob die Sache fortzusetzen oder einzustellen ist. Gewährt nicht mehr als eine Chance. Die Zeit mildert seinen harten Charakter. Nachdem er eine Reihe von schwer erklärbaren Niederlagen erlitt, beginnt er, über das Schicksal nachzudenken, kann sich zur Religion wenden, mit der Wohltätigkeit beschäftigen.

6. Die Emotionsethik als Aktivierungsfunktion

Wenn er dazu gebracht wird, kann er in grausame Wut ausbrechen. In solchen Minuten kann er seinen Zorn nicht überwältigen. Ein großer Hasardeur. Mag Wettbewerbe, lärmende Gesellschaften, wo man sich emotional entspannen kann. Es gefällt ihm, wenn man ihn begeistert, ihm die Stimmung hebt. Sein emotionaler Zustand hängt in vieler Hinsicht von den Emotionen der Umgebung ab. Mag Musik hören. Sie stimmt ihn froh, schafft seelisches Gleichgewicht.

7. Die Empfindungssensorik als Kontrollfunktion

Komfort, gute materielle Bedingungen fürs Leben sind sein sehnlichster Wunsch. Strebt danach, sie sich und seinen Angehörigen zu gewährleisten. Fühlt sich ohne das nicht ausgefüllt, als ein Pechvogel. Respektiert die schwächlichen Menschen mit der schlechten physischen Vorbereitung nicht. Er ist auf seine gute Körperverfassung stolz oder nimmt es sehr zu Herzen, wenn sie fehlt. Wegen der Unmäßigkeit der Triebe verschwendet er schnell seine natürliche Gesundheitsreserve. Fühlt sich beleidigt, wenn man ihn nicht einen sorgsamen Menschen nennt. Sein Aussehen ist entweder unauffällig, oder es betont den Status. Bei ihm ist Gefühl der Harmonie, ästhetischer Geschmack schlecht entwickelt. Er ist für physische Triebe stark anfällig, insbesondere für die sexuellen. Befriedigt körperliche Bedürfnisse früher als die geistigen.

8. Die Handlungslogik als Standardfunktion

Ein guter Wirt, der versteht, die Sache einzurichten. Zieht Gewinn aus beliebigen Unternehmen. Im Handeln hat er keine Neigung zur Sparsamkeit. Schätzt die kleinen Summen nicht. Er ist nur im Großen sparsam. Besitzt handwerkliche Fertigkeiten. Doch bei der großen Arbeitsbelastung stellt er die Menschen an, die es für ihn machen sollten. Er mag, die komplizierte Technik in extremen Situationen zu lenken. Die Menschen prüft er auch in der Aktion, indem er die Unerfahrenen sofort „im Tiefen schwimmen“ lässt.


© Autor: Viktor Gulenko
© Übersetzung: Nadiya Medvedovska

Marschall, SLE, Schukow - Typenbeschreibung nach Weisband

1. Das Endergebnis ist das Einzige, was ihn interessiert. Alles, was man zum Erreichen dieses „Endergebnis“ braucht, hält er für seine Chefsache. Ein willensstarker, zielstrebiger Mensch. "Wenn die Sterne nachts aufleuchten, dann braucht das jemand“. Sein Verhalten zielt betont nicht darauf, einen Eindruck beim Publikum zu hinterlassen, kümmert sich wenig um diesen Eindruck. "Habe es nicht verstanden, wiederholen Sie!", sagte Koroljow. Dieses „Habe es nicht verstanden“ konnte sich nicht jeder Vorgesetzte leisten. Alles, was er macht, macht er interessiert, leidenschaftlich und hat vor, es zum Ende zu bringen. Hat der Charakter eines unermüdlichen Kämpfers, der um jeden Preis über diesen oder jenen Feind Oberhand gewinnen muss. „Mein sollte Schwierigkeiten nicht ausweichen! Man muss sie überwinden können!“ lautet sein Motto.
2. Entschlossener und harter Charakter. Der Ausdruck „Hart, aber gerecht“ ist bereits geläufig geworden in Bezug auf solche Menschen. Marschall Schukow war hart, sehr hart. Er war der Einzige, der Stalin sagen konnte: „Wenn Sie meinen, dass der Generalstabschef nur wirres Zeug reden kann, dann hat er hier nichts zu suchen. Ich bitte, mich der Pflicht des Generalstabschefs zu entledigen und mich an die Front zu schicken“. Zweifelt nicht an seinem Recht, Menschen zu befehligen. Bei all seiner Liebe zur Kollegialität behält das Sagen selbst. Das wird i.d.R. durch eine helle Begeisterung für die Sache kompensiert, sowie durch die Fähigkeit Menschen mitzureißen.
3. Ein guter Taktiker. Fasst schnell die laufende Situation und das Kräfteverhältnis auf. Trifft eine Entscheidung und handelt. Ist zu einem politischen Manövrieren fähig, wird aber trotzdem von seiner Linie nie los lassen. Verfügt über eine starke Logik, aber diese Logik ist zielgerichtet, parteiisch. Sie dient nicht für philosophische Diskussionen, sondern für eine kreative Suche des kürzesten Weges zum Ziel. Im fällt es leichter, die Logik aufzugeben, als das Ziel.
4. Unterliegt kaum Angst, Hass und anderen negativen Emotionen. Wundert sich nicht und ist nicht neidisch. Je gefährlicher die Situation, desto konzentrierter und entschiedener ist er.
5. Redet nicht gerne über Gefühle. Es ist nicht seine Domäne. Und wenn er sie verrät, dann wird er das Gefühl haben, sich selbst verraten zu haben. Hat Angst vor Liebe als unverdientem Luxus. Hat auch vor jeglichen anderen Gefühlen Angst. Durch eine Projektion Anderer auf sich selbst hat er keinen Zweifel begehrt sein zu können, aber er ist selten sicher, auch geliebt zu werden. Braucht eine emotionale Unterstützung des Partners und unterordnet ihm seine Emotionen.
6. In seinen Handlungen neigt nicht dazu, sich an den Partner anzupassen, sondern zum puren Diktieren.

© Autor: Igor Weisband, 1986
© Übersetzung: Albert Schneider, 2011

Diese Beschreibung ist nicht nach Funktionen gegliedert. Andere Übersetzungesvarianten sind evtl. auf folgenden Seiten verfügbar:
http://www.socioniko.net/de/1.1.types/fl.html
http://www.team-space.net/models/socionics/german/types/ESTP.htm

Inspektor, LSI, Maxim - Typenbeschreibung nach Gulenko

1.Die Strukturlogik als Basisfunktion

Der Inspektor erforscht bis ins Einzelne die Sache, mit der er sich beschäftigt. Er sammelt hartnäckig und beharrlich alle Informationen, um die Situation völlig zu beherrschen. Ein Büchersammler bzw. Bücherfreund, interessiert sich besonders für Nachschlagewerke. Ein Anhänger der strengen Ordnung und des geregelten Systems. Alles, was zu seinem System nicht passt, lehnt er als unlogisch ab. Wenn er sich für eine Sache interessiert, muss er sich diesbezüglich immer auf dem Laufenden halten und die Sache kontrollieren. Ausgeglichen und sorgfältig, dasselbe verlangt er auch von den Anderen. Respektiert Subordination. Beachtet keine persönlichen Sympathien, wenn es sich um die Sache handelt. Legt Gegenstände an den dafür streng bestimmten Plätzen ab. Er kann nicht dulden, wenn jemand seine Sachen ohne Erlaubnis wegnimmt oder woanders hinlegt.

2. Die Willensensorik als Kreativitätsfunktion

Ein nüchterner Realist: stellt sich nur Ziele, die seinen Kräften angemessen sind. Deshalb erreicht er sie auch in den meisten Fällen, wenn auch nicht sofort. Wenn die Erklärungen und Mahnungen nicht mehr helfen, kann er auch Zwang und andere gewaltsame Methoden der Verwaltung einsetzen. Er kann die Oberhand über seinen Gegner gewinnen, indem er ihn in die Enge treibt. Ein Stoiker, der sich beherrschen kann. Erträgt alles Unglück und Missgeschick. Zwingt sich, das zu tun, was zwar nicht interessant, aber notwendig ist. Hilft dem, der schwach und wehrlos ist. Betreut Alte und Kranke. Manchmal ist er ein unbemerkter Einzelkämpfer für Gerechtigkeit.

3. Die Beziehungsethik als Rollenfunktion

In der Öffentlichkeit verhält sich höflich und korrekt. Er kann sich zwingen, lustig und gesellig zu sein. Knüpft leicht neue Kontakte situativen Charakters, nicht auf Dauer. Sein Benehmen ist Vertrauen erweckend. Er hört geduldig den Menschen zu, die sich an ihn wenden. Spricht ihnen sein Mitleid aus, demonstriert seine Zuneigung. Auch wenn er auf eine geringere Distanz eingeht, lehnt er die Familiarität ab. Zu Hause gegenüber seinen Verwandten hält er sich streng. Er mag gerne erziehen, Moral lesen. Meistens ist er in seinen Anhänglichkeiten zuverlässig, es gibt aber Fälle, wenn er zu gleicher Zeit zwischen zwei Objekten von Sympathie qualvoll zerrissen wird.

4. Die Möglichkeitsintuition als Verletzbarkeitsfunktion

Der Inspektor hängt sehr an seiner Weltanschauung. Lässt sich auf Zugeständnisse und Kompromisse nicht ein. Er wählt sich Freunde nach dem Prinzip der ideologischen Übereinstimmung. Urteilt über menschliche Fähigkeiten „von sich selbst“: Wenn ich es kann, warum sollen es die Anderen dann nicht können? Die Intuition wird bei ihm durch seine persönliche Einstellung ersetzt. Er kann sich sowohl auf einen aufrichtigen Menschen, als auch auf einen Lügner, Klatschmaul, Pseudoanhänger verlassen. Schätzt intellektuelle, kreativ begabte Menschen. Er kann ihnen sogar Egoismus und Unsittlichkeit vergeben.

5. Die Emotionsethik als Suggestiv-Funktion

Gewöhnlich ist er düsterer Laune. Sammelt in sich negative Emotionen, von Zeit zu Zeit gießt sie auf jemanden aus und fühlt sich dann erleichtert. Für guten physischen Zustand bedarf er eines häufigen Wechsels des emotionellen Hintergrunds. Kann den gerichteten Druck durch negative Emotionen – Weinen, Launen, Beschuldigungen – schlecht leiden. Für ihn ist es leichter, nachzugeben, als sie zu ignorieren. Innerlich ist er ziemlich empfindlich und leicht gekränkt, jedoch zeigt er es nicht und hält es für seine Schwäche.

6. Die Zeitintuition als Aktivierungsfunktion

Der Inspektor kann die unpünktlichen Menschen schlecht leiden, die nicht alles zur rechten Zeit tun. Er hat einen geregelten Tagesablauf. Mag gar nicht unbegründete Verschiebungen und Planverhinderungen. Fürchtet sich vor dem Schicksal und der Unvorhersehbarkeit. Zwar lehnt er die Mystik ab, horcht dennoch vorsichtig auf Prophezeiungen, Wahrsagen, Träume. Eine unerwartete aber wichtige Aufgabe, die kurzfristig zu bewältigen ist, kann ihn schön anspornen und mobilisieren.

7. Die Handlungslogik als Kontrollfunktion

Sehr sparsam bei der Arbeit und dem Einkaufen. Strebt danach, auch kleinere Geldsummen zu sparen. Ausgediente Dinge bewahrt er vorsichtshalber auf. Strebt danach, einem überflüssigen Arbeitsaufwand zu entgehen. Steht für Mechanisierung und Automatisierung der Arbeit. Kontrolliert eher Einkünfte als Ausgaben. Achtet auf die Handlungen anderer Menschen. Wenn sie unlogisch, nicht zweckmäßig sind, fasst er schon Argwohn.

8. Die Empfindungssensorik als Standardfunktion

Achtet aufmerksam auf sein Äußeres. Seine Kleidung ist immer sauber. Er ist ordentlich im Alltag und an seinem Arbeitsplatz. Kann mit den Händen arbeiten: reparieren, etwas für Haushalt basteln. Erfüllt gut feine manuelle Operationen, besonders wenn sie mit Design bzw. Formgestaltung verbunden sind. Mag einfaches, aber gesundes Essen. Zeichnet sich durch die Stabilität des Geschmacks und der Gewohnheiten aus.


© Autor: Viktor Gulenko
© Übersetzung: Nadiya Medvedovska

Inspektor, LSI, Maxim - Typenbeschreibung nach Weisband

1. Konsequenter Verfechter. Kann sehr vernünftig und genau das Beste aus vorhandenen Systemen und Dogmen auswählen und für ihre praktische Umsetzung mit einer Kompromisslosigkeit kämpfen, die bis zur Sturheit gehen kann. Lehnt kategorisch alles ab, was in dieses nicht aufgenommen werden kann. Bringt dieses System in einen idealen Zustand. Ist sehr zuverlässig in der Verwirklichung seines Systems, selbst wenn die Unbeständigkeit selbst so ein System ist. So schaffte z.B. Talleyrand es, die von ihm gewünschte Position bei den Bourbonen, der Kommune, dem Direktorium, bei Napoleon und wieder bei den Bourbonen einzunehmen, und starb in Reichtum und Luxus, die er auch anstrebte.
2. Ein nüchterner Realist. Gerät nie in Verzweiflung und unterliegt nie Illusionen, ist immer gleich ruhig, ausgeglichen, logisch. Neigt selbst nicht zu Phantasien und schätz auch bei anderen kein ergebnisloses Träumen.
3. Ein Erforscher. Besitzt eine Neigung zum tiefen Erforschen von spezifischen Problemen. Stellt in mühevoller Detailarbeit ihre Verbindung zum bereits früher Erforschten her. Kann dem Gesprächspartner gut zuhören. Ist nicht selten fähig zwei Rednern gleichzeitig zuzuhören. Erträgt gut das Alleinsein. Liest wenig, denk viel nach, - es ist seine Lieblingsbeschäftigung. Bringt ein Wissen immer zur praktischen Anwendung. Für diejenige, die nicht über sein durchgehendes Verständnis der Situation verfügen, erscheint sein Verhalten paradox und unvorhersehbar. Sieht einen Ausweg dort, wo andere ihn nicht sehen.
4. Eine Mischung aus Feingefühl und Abenteuerlust. Ist ziemlich verschlossen und verschwiegen. Legt keinen Wert darauf, im Mittelpunkt zu stehen. In Unterhaltung feinfüllig und unaufdringlich. Gleichzeitig braucht er aber Zuhörer. Durch seine Zielstrebigkeit in der Umsetzung des eigenen Systems motiviert er Andere, mitzumachen. Wenn er irgendwas ganz genau sieht, Andere aber nicht, wird aggressiv. Starrsinnig und kompromisslos (Martin Luther). Als Vorgesetzter neigt zum strengen Führungsstil. Ist taktvoll, fühlt die Menschen, hat aber eine Einstellung zu ihnen, wie zu einem Werkzeug. Persönliche Gefühle, Sympathien und Abneigungen lenken ihn dabei nicht ab, - es zählt das Ergebnis. Ordnet die Ethik der Logik unter (Stalin). Verträgt nicht, wenn man seine Sachen berührt, - für ihn ist es eine schwere Beleidigung. Verträgt schlecht aggressive Menschen, obwohl er mit ihnen keine Diskussionen beginnt.
5. Ein Stoiker. Ausdauernd und nicht besonders wählerisch, verschwendet keine Zeit für den Haushalt. Zieht es vor, seine Empfindungen wie Hunger, Müdigkeit, Schmerz, Angst zu verbergen. Ein krankes Kind stöhnt nicht, um seine Mutter nicht zu traumatisieren.
6. Die Liebsten und Nächsten. Verbirgt seine Zuneigungen und Lust nicht, manchmal hat man sogar der Eindruck, dass es sie absichtlich zeigt. Läßt keine Person des anderen Geschlechts unbemerkt und ohne Bewertung. Bewertet Gefühle der Mitmenschen nur nach ihren äußeren Erscheinungen: wie der Partner ihn ansieht, wie er mit ihm spricht. Kann sich deswegen vergleichsweise leicht irren und seinen Wunsch nach Liebe mit den Gefühlen des Partners verwechseln. Weiss das und ist deswegen argwöhnisch und misstrauisch.

© Autor: Igor Weisband, 1986
© Übersetzung: Albert Schneider, 2011

Diese Beschreibung ist nicht nach Funktionen gegliedert. Andere Übersetzungesvarianten sind evtl. auf folgenden Seiten verfügbar:
http://www.socioniko.net/de/1.1.types/lf.html
http://www.team-space.net/models/socionics/german/types/ISTJ.htm

Mentor, EIE, Hamlet - Typenbeschreibung nach Gulenko

1. Die Emotionsethik als Basisfunktion
Der Mentor beherrscht einen breiten Satz der emotionalen Zustände. Die dramatischen Emotionen gehen schnell in die komischen über, oder verflechten sich mit ihnen. Jedoch kann er sich in Anwesenheit der Fremden ruhig und würdevoll benehmen. Er ist mit der Fähigkeit zur emotionalen Einfühlung — Empathie begabt. Erlebt die Emotionen eines anderen Menschen wie die eigenen. Die Überfüllung mit negativen Emotionen führt ihn oft zu den Nerven-zusammenbrüchen. Er hat ausdruckvolle Mimik, Gestik, Blick und andere emotionale Signale. Ein guter Schauspieler oder Redner. Lebt sich ständig in irgendwelche Rolle ein. Seinen Angehörigen kommt es manchmal schwer vor, seinen emotionalen Druck zu ertragen. Er verschärft ständig die Situation bzw. emotionale Anstrengung. Es gelingt ihm nicht, Seelenfrieden und Ruhe zu finden.

2. Die Zeitintuition als Kreativitätsfunktion

Der Mentor versteht gut die Entwicklung der Situation in der Zeit. Wenn er ein Vorgefühl für eine beunruhigende Situation hat, dann bereitet er sich auf sie im Voraus vor — durchdenkt die Ersatzvarianten. Warnt die Menschen vor der drohenden Gefahr. Ein ständig schwankender und zweifelnder Mensch.  Es fällt ihm nicht leicht, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Doch, nachdem er sich entschieden hat, ändert er seinen Entschluss nicht mehr und wendet sich nicht zurück.  Seine Weltanschauung kann sich mit der Zeit in eine diametral gegensätzliche ändern. Er ist innerlich sehr widersprüchlich. Erfasst Heuchelei und Unstimmigkeit zwischen den Worten und dem realen Verhalten der Menschen. Interessiert sich gewöhnlich für die Themen, die mit dem Schicksal und anderen geheimnisvollen Erscheinungen verbunden sind. Er mag sich in die Einsamkeit zurückziehen und über den Sinn des Lebens, die Vergangenheit und die Zukunft nachzudenken. Betrachtet alle Probleme aus der globalen, philosophischen Sicht.

3. Die Handlungslogik als Rollenfunktion

Zwingt sich der Arbeit nachzugehen, die den konkreten Nutzen bringt. Dabei erfüllt er seine Arbeit sorgfältig und mag sie nicht ändern. Es gefällt ihm, sich zu überwinden, indem er schwierige Techniken anwendet. Nach dem Temperament ist er unruhig und ungeduldig. Das lange Sitzen auf einem Platz bringt Muskelschmerzen. Ihm ist es schwierig, sich zu entspannen, sogar im Schlaf. Der Mentor hat häufig organisatorische Fähigkeiten. Aber die langwierige geschäftliche Aktivität entkräftet ihn. Verteilt unter den Menschen viele kleine Aufträge, deshalb schafft er es nicht, auf alle aufzupassen und wird nervös. Ihm ist es schwer, vor Zeugen zu arbeiten. Alle schnellen Bewegungen und heftigen Laute bringen ihn auf. Doch ein mäßiger Begleitton erhöht seine Arbeitsfähigkeit.

4. Die Empfindungssensorik als Verletzbarkeitsfunktion

Der Mentor hat Angst vor Krankheiten und physischen Leiden. Wird mit Mühe üble Angewohnheiten los. In der sexuellen Sphäre zeichnet er sich häufig durch Extreme aus: von der Gleichgültigkeit bis zur Perversität. Schenkt viel Aufmerksamkeit seinem Äußeren. Bekleidet sich entweder ziemlich geziert und aristokratisch oder ganz einfach. Die Ästhetik des Äußeren bereitet ihm viel Freude oder Betrübnis. Im Essen ist er wählerisch, zur Kombination der Lebensmittel mit gegensätzlichen Geschmäcken geneigt. Er kann jedoch auch ganz anspruchslos im Essen sein, die Speisen sollten nur regelmäßig angerichtet werden. Das Verhältnis zu ihm bewertet er nach dem Wunsch der Menschen, für ihn zu sorgen, seine seltsamen Geschmäcke und Gewohnheiten zu dulden. Er mag nicht, angerührt zu werden. Fühlt sich schlecht in den geschlossenen Räumen.

5. Die Strukturlogik als Suggestiv-Funktion

Der Mentor bedarf der Organisiertheit und Ordnung um sich. Davon hängt sein physisches Befinden ab. Die langsamen, akribischen und Konzentration erfordernden Beschäftigungen lassen ihn entspannen. Das Leben nach einem strengen System kommt ihm zugute. Unklarheit, Unvorhersehbarkeit, ständiger Wechsel der Ordnung bedrücken ihn und schaden seiner Gesundheit. Er erfasst gut die geringsten Abweichungen vom gewohnten Schema der Ereignisse. Doch ist der Mentor in seinen logischen Schlussfolgerungen ziemlich subjektiv. Seine Verallgemeinerungen weisen nicht selten Einseitigkeit auf. Er mag die Systemlogik. Strebt danach, alles zu ordnen, alles mit aus seiner Sicht vernünftigen Rahmen und Regeln zu beschränken. Jedoch macht für sich selber eine Ausnahme.

6. Die Willensensorik als Aktivierungsfunktion

Der Mentor protestiert leidenschaftlich gegen Gewalt und Grobheit. Er stellt sich auf eine ausschließlich höfliche und liebenswürdige Behandlung ein. Im Zustand des Affektes lässt es auf das Äußerste ankommen. Seine eigene Kraft steigt in der extremen Situation (Panik, Durcheinander) heftig an. In solchen Fällen benimmt sich sicher und entschlossen. Gleichzeitig ist er gegen die Kraft wehrlos, wenn er emotional und seelisch gebrochen ist. In solcher Situation nimmt er die Ergebenheit dem Schicksal als eine Unvermeidlichkeit wahr. Aus dem hysterischen Zustand kann ihn nur ein plötzlicher Schlag aufrütteln, der auf ihn ernüchternd wirkt. Um seine ungesteuerten Emotionen zu bewältigen, bedarf er der Hilfe seitens der Anderen.

7. Die Beziehungsethik als Kontrollfunktion

Der Mentor ist sich der Haltbarkeit der Beziehungen nicht sicher, die ihn mit anderen Menschen verbinden. Sucht nach ständigen verbalen und anderen Bestätigungen der Gefühle. Er ist auf seine Rivalen sehr eifersüchtig. Sagt die Entwicklung der Beziehungen über die Zeit gut vorher. Ein Kritiker und Sittenprediger. Er selber kann entweder ein treuer und ergebener Partner oder ein leichtsinniger Don Juan sein. Seine empfindliche Stelle ist die Zuverlässigkeit der Beziehungen mit den Menschen, denen er sich anvertraut hat. Denjenigen, die ihn einmal in Stich gelassen haben, vergibt er nicht.  Der Mentor ist leicht gekränkt und nachtragend. Er bevorzugt,  von den Menschen Abstand zu halten. Seine Selbsteinschätzung ist in den Augen der Umgebung stark unterbewertend. Seine anderen Extreme in den Beziehungen sind Aufdringlichkeit und Selbstbewunderung.

8. Die Möglichkeitsintuition als Standardfunktion

Der Mentor zeigt im Handeln unerwartete Talente und Fähigkeiten. Er will, dass seine Bemühungen und Errungenschaften gelobt werden. Neigt zu ungewöhnlichen, manchmal schockierenden Formen des Verhaltens.  Kann die Fähigkeiten der Menschen in der Praxis verwenden, indem er die Rollen in der Gruppe verteilt. Häufig ein guter Pädagoge und Erzieher des Kollektivs. Formt die Persönlichkeit  in mühseliger Arbeit. Er will der ganzen Menschheit Nutzen bringen, eine Teillösung der Probleme reicht ihm nicht aus. Nicht selten bezieht er eine kompromisslose Stellung in scheinbar kleiner oder nebensächlicher Frage. Sucht sich die am meisten komplizierten und spannenden  Aufgaben. Er nimmt aber die Kritik sehr zu Herzen, da er sie wie den Bruch seiner Ideale empfindet. Für ihn ist das Minderwertigkeitsgefühl charakteristisch, das mit einer demonstrativen Verhaltensweise kompensiert werden kann.


© Autor: Viktor Gulenko
© Übersetzung: Nadiya Medvedovska

Mentor, EIE, Hamlet - Typenbeschreibung nach Weisband

1. Sein oder nicht sein? Ein ernster, auf globalen Problemen konzentrierter Mensch. Sieht die Welt in dramatischen und sogar in tragischen Tönen. Erwartet allerlei Ärger. Sein Leitmotiv sind die vier Noten aus Beethovens Thema des Schicksals. Neigt dazu, persönliche Probleme und ihre Lösung ganz groß hervorzuheben. Strebt dabei nicht selten danach, der gesamten Menschheit eine Wohltat zu erweisen.
2. Ein Romantiker. Neigt zum ständigen Zweifel und Schwanken. Wird von den Mitmenschen manchmal als unausgeglichen und leicht reizbar empfunden. Z.B. ihn reizen jegliche überflüssigen Bewegungen, er sieht die Welt auch so zu sehr dynamisch. Zeigt ungerne Initiative. Wertet Gefühle höher als die Vernunft.
3. Tapfer begibt er sich in eine Situation, wenn er sie gut kennengelernt und sich sorgfältig vorbereitet hat. Wartet ab, belagert die Situation von allen Seiten, versichert sich gegen alle möglichen Unannehmlichkeiten und handelt anschließend sicher. Ein Stratege, weiß wie man seine Kräfte zeitlich verteilt. Nimmt jede Arbeit ernst, mit einer großen Verantwortung, strebt danach sie zum Abschluss zu bringen. Einen Sieg um jeden Preis anstreben, - eine Niederlage ist für leichter zu akzeptieren, als einen Kompromiss. In Extremsituationen bleibt von seiner Über-Vorsicht keine Spur.
4. Gut und Böse. Wird nie das tun, was er für böse hält, ist sehr intolerant zum Bösen in Anderen. Kreiert dennoch eine ethische Theorie für sich selbst, ohne Respekt vor Bräuchen und Autoritäten. Manchmal sind seine Ansichten über Gut und Böse ziemlich eigenartig. Aber auf alle Fälle hält er sich konsequent daran und verteidigt sie mit Nachdruck.
5. Aufmerksam zu Menschen, manchmal sogar aufdringlich und fordernd. Ist mitfühlend, versucht, ihnen in einem schweren Moment zu helfen. Die Mitmenschen haben es nicht leicht mit ihm: er hat keine leichte Wahrnehmung des Lebens. Meistens ein guter Familienvater. Äußert seine Gefühle für den Partner nicht durch praktische Handlungen, sondern durch dramatische Erzählungen und Warnungen über eventuelle Gefahren, die auf diesen zukommen könnten. Für den Dual ist es nicht unwichtig, - er kann die Zukunft nicht besonders gut voraussehen. Man kann ihn in der Nacht anrufen, auf die Frage: „Habe ich Dich geweckt?“ wird er fröhlich antworten: „Ja! Du hast mich geweckt!“ Ein ebenso einfühlsamer EII würde zwar: „Nein, Du hast mich nicht geweckt“ antworten, aber in so einem Ton, dass der Anrufer seine Taktlosigkeit begreift.
6. Mag es nicht, bei häuslicher Arbeit beobachtet zu werden, überhaupt arbeitet er nicht gern in Anwesenheit anderer Menschen. Wenn er kann, schickt er alle mit Aufträgen weg. Hat eine große Angst, dass seine Bewegungen und Handlungen unästhetisch wirken.
7. Hat eine eigenartige Haltung, die hochmütig wirkt. Mach auf Andere den Eindruck, dass er aus irgendeinem Grund Wichtigtuerei betreibt und irgendwas darstellt. Ein guter Vorgesetzter.
© Autor: Igor Weisband, 1986
© Übersetzung: Albert Schneider, 2011

Diese Beschreibung ist nicht nach Funktionen gegliedert. Andere Übersetzungesvarianten sind evtl. auf folgenden Seiten verfügbar:
http://www.socioniko.net/de/1.1.types/et.html
http://www.team-space.net/models/socionics/german/types/ENFJ.htm

Enthusiast, ESE, Hugo - Typenbeschreibung nach Gulenko

1. Die Emotionsethik als Basisfunktion

Seine starke Seite ist die emotionale Einwirkung auf  Menschen. Durch die Äußerung der stürmischen, heftigen Emotionen kann er vieles erreichen. Den Mitmenschen fällt es nicht leicht, seinen emotionalen Andrang zu ertragen. Erkennt gut, welcher Laune sein Gesprächspartner ist. Versteht es, die eigene Stimmung und die der Anderen zu heben. Ein Optimist, strebt danach, seinen Angehörigen den Glauben an Erfolg beizubringen. Er ist sehr gesellig, kommt leicht in Kontakt. Erzählt gerne über seine Beziehungen, Bekannten und Verwandten. Zwar strebt er nach einem hohen sozialen Status, kann aber darauf zugunsten seiner Familie verzichten. Ein guter Organisator der Erholung und der feierlichen Veranstaltungen in seinem Umkreis. Passt darauf auf, dass es für alle interessant ist, zieht die Eingeladenen zum allgemeinen Gespräch heran. Mag keine Skeptiker und Sonderlinge.

2. Die Empfindungssensorik als Kreativitätsfunktion

Sehr sorgsam in Bezug auf seine Verwandten und Freunde. Aufmerksam und hilfsbereit, betreut kranke und unpraktische Menschen. Versteht, wer welcher Hilfe bedarf. Hilft nicht nur wegen des guten Verhältnisses. Empfängt gerne Gäste. Mag die festlichen Mahlzeiten. Er weiß, wen er einzuladen hat, wie er sich benehmen soll und was aufzutragen ist, um den nötigen Eindruck zu hinterlassen. Praktisch im Alltagsleben. Er kann mit den greifbaren Mitteln Komfort schaffen. Richtet sich schnell auf einem neuen Platz ein. Trennt sich von unnötigen Sachen, die er verkauft oder einfach verschenkt. Besitzt einen anspruchsvollen ästhetischen Geschmack. Analysiert die Harmonie des Aussehens der Umgebung. Bekleidet sich selbst sorgfältig, kombiniert gut verschiedene Kleidungsstücke.

3. Die Handlungslogik als Rollenfunktion

Zwingt sich, unternehmungslustig und aktiv in der geschäftlichen Sphäre zu sein. Bewegt sich viel, unternimmt verschiedene Geschäfte. Fühlt sich sehr beleidigt, wenn man ihn für einen unsachlichen, leichtsinnigen Menschen hält. Ziemlich hastig und zerstreut. Nicht selten überlädt er sich mit Geschäften, weshalb er sich stark überanstrengt. Die Sache setzt er frontal, mit mehreren Schritten durch. Erreicht alles im Leben selbst, ohne sich auf die Hilfe der Anderen zu verlassen. Macht den Eindruck eines gewandten, behänden Menschen. Doch zählt er sich selber gewöhnlich zu den unpraktischen Menschen, da ein sichtbares Ergebnis ihn viel Mühe kostet. Erfüllt seine Arbeit schnell, aber mag, dass ihm dabei etwas geholfen wird. Er braucht einen Gehilfen für kleine Aufträge. Strebt danach, mehrere verbundene Aufgaben gleichzeitig, auf einen Streich zu erledigen.

4. Die Zeitintuition als Verletzbarkeitsfunktion

Der Enthusiast berechnet schlecht die Zeit. Macht sich an die notwendige Arbeit häufig in der letzten Minute, womit er sich zur verderblichen Hast verurteilt. Schätzt jene Menschen, die ihn vorher darüber benachrichtigen, wie viel Zeit er zur Verfügung hat. Schwankt lange, bevor er eine kardinale, schicksalhafte Entscheidung trifft. Erinnert sich an seine vorigen Fehler, doch handelt nicht nach der praktischen Erfahrung, sondern nach subjektiven Vorlieben. Unterdrückt in sich die Vorahnungen von Unglück und Not. Stellt sich auf einen positiven Ausgang ein. Deswegen scheitern viele seine Hoffnungen und Erwartungen. Er ist ungeduldig, mag nicht warten. Achtet den nicht, der sich verspätet, viel philosophiert, die kostbare Zeit vergeudend.

5. Die Strukturlogik als Suggestiv-Funktion

Der Enthusiast fühlt sich ruhig und sicher, wenn es ringsherum Ordnung, System und keine unklaren Fragen gibt. Die komplizierte Information erfasst er nur dann, wenn sie in  deutlich strukturierter Form dargebracht wird. Ihm ist das Pflichtgefühl eigen. Verhält sich verantwortlich zu Aufträgen, kann sich nicht entspannen, wenn etwas nicht wie es sich gehört gemacht wird. Seine Beziehungen baut er auf Vertrauen. Mag nicht beweisen, ausführlich erklären, vielmals wiederholen. Erwartet von Mitmenschen, dass sie seine Probleme und Sorgen verstehen. Ihn beruhigt die objektive, unparteiische Analyse der verwirrten Situation. Was konkret zu tun ist, das entscheidet er selber. Sucht das System der rationalen Organisation der Lebensformen und Gesundung. Da er seinen Körper gut spürt, strebt er danach, eine Methode zu finden, wie die Krankheit zu vermeiden oder die Mängel der Figur zu verbergen sind.

6. Die Möglichkeitsintuition als Aktivierungsfunktion

Unterstützt gerne die neuen, aussichtsreichen Vorhaben. Er braucht die Alternativen, die seinen Enthusiasmus wecken, ihn zur aktiven Tätigkeit anregen. Freut sich sehr, wenn seine Fähigkeiten und Energie gebraucht werden. Der Zustand der Unfähigkeit etwas zu machen wirkt auf ihn sehr deprimierend. Er bedarf dessen, dass man seine Bemühungen bemerkt und fördert. Unterstützt emotional die Menschen, die ihren eigenen Weg gehen, der mit den gewohnten Bahnen nicht übereinstimmt. Er selbst kann für eine Idee entflammen und sie selbständig durchsetzen. Wünscht sehr, für jemanden nötig zu sein. Schlägt viele Ideen für die Organisation der Feiertage, Feste, Aktionen, Präsentationen, Werbekampagnen usw. vor. Vermeidet Schablonen und gewohnte Vulgarität.

7. Die Beziehungsethik als Kontrollfunktion

Bewertet kritisch die Beziehungen zwischen den Menschen. Verurteilt öffentlich Grobheit und Flegelei. Fordert, dass man sich zu ihm aufmerksam und korrekt verhält. Mag die Menschen in der Ethik — Höflichkeit, guten Manieren — unterrichten. Hält sich mit den Menschen immer auf geringe Distanz. Mag Hochmut, Aufgeblasenheit und Geziertheit nicht, obwohl er selbst danach strebt, ein Image der aristokratischen Manierlichkeit zu schaffen. Ärgert sich, wenn man sich mit ihm in einen Wortwechsel einlässt. Dann versucht er, zu beschämen, Schuldgefühle hervorzurufen. Wenn seine Ermahnungen ohne Wirkung bleiben, kann er auch randalieren. Erträgt nicht, wenn man mit ihm von oben herab spricht. Zeichnet sich durch ein krankhaftes Gerechtigkeitsgefühl aus. Sorgt dafür, dass niemand beleidigt oder vernachlässigt wird. Für seine Angehörigen kann er sich auf beliebige Abenteuer einlassen.

8. Die Willensensorik als Standardfunktion

In den Geschäftsbeziehungen ist er beharrlich und ziemlich anspruchsvoll. Wenn die Menschen nicht in seinem Sinne handeln, erinnert er sie ständig daran und lässt sie nicht in Ruhe, bis er seinen Willen durchdrückt. Ein sehr selbständiger und unabhängiger Mensch. Weiß sein Interesse zu wahren. Lässt sich keinen Vorteil entgehen. Unternehmerisch. Stößt ständig die Menschen zur geschäftlichen Aktivität an. Versucht, ihre Taten zu leiten. Langsamkeit, Stockungen im Geschäft irritieren ihn. Kauft nichts unbedacht. Er sucht zweckgebunden nach einer Ware oder einem Verkäufer. Macht Einkäufe schnell, aber passt immer darauf auf, dass die Sache ihrem Preis entspricht.

© Autor:  Viktor Gulenko
© Übersetzung: Nadiya Medvedovska